Grünpflege

Optimierte Pflege des Magergrünlands auf Normal- und Auswahlflächen

Streifenweise Mahd einer Normalfläche entsprechend dem neuen Pflegekonzept.
© Heiko Stahl

Ziel bei der Pflege der Normalflächen ist die Schaffung von Brachestrukturen zur Lebensraum- und Strukturanreicherung auf den Wiesenflächen. Zur Vermeidung einer Verbuschung bedarf es jedoch auch hier einer regelmäßigen Pflege. Hierbei sollen die Wiesenflächen grundsätzlich einmal im Jahr gepflegt werden. Größere zusammenhängende Bereiche werden abschnittsweise alle zwei Jahre gepflegt. Je nach Größe und Zuschnitt der entsprechenden Wiesenflächen erfolgt die Mahd in straßenparallelen Streifen oder in Abschnitten senkrecht zur Fahrbahn (z.B. bei schmalen Böschungen). Die Pflege der Streifen bzw. Abschnitte erfolgt dabei im jährlichen Wechsel. Die Pflege erfolgt hierbei standardisiert durch den Straßenbetriebsdienst, in der Regel mittels Mulchmahd. Dabei erfolgt der Pflegegang auf den Normalflächen zusammen mit den Flächen des Intensivbereiches, vorzugsweise im Sommer.  Zum Schutz der Kleintierfauna erfolgt der Mähvorgang mit einer größeren Schnitthöhe und dem Verzicht auf ein Absaugen des Mähgutes.

Schematische Darstellung von zur Fahrbahn parallelen Pflegestreifen und senkrecht zur Fahrbahn angeordneten Pflegeabschnitten
© Ugo Furlani

Für die Auswahl­flächen werden entsprechend dem Ausgangsbestand und dem Entwicklungsziel spezifische P­flegekonzepte (P­flege- und Entwicklungsplan) aufgestellt. Prioritär sind artenreiche Grün- und Offenlandbiotope zu erhalten und zu entwickeln. Insbesondere Magergrünland, blütenreiche P­flanzenbestände und Saumbiotope. Die spezifische P­flegekonzepte sind auf den jeweiligen Standort sowie den Bewuchs abgestimmt. Die Durchführung der Pflege erfolgt i.d.R. durch Dritte.
Im Fokus stehen neben artenreichen Standorten und Vorkommen gefährdeter oder geschützter Tiere und P­flanzen auch offene Fels-, Kies- und Sand­flächen, die zum Beispiel für Wildbienen besonders wichtig sind.
Auf den meisten Auswahl­flächen soll künftig auf das Mulchen verzichtet werden und stattdessen ein schneidendes Mähgerät (z. B. Balkenmäher) eingesetzt werden. Soweit möglich, soll bei der Durchführung der P­flege auf den jährlichen und tageszeitlichen Aktivitäts-/Entwicklungsrhythmus der Zielarten Rücksicht genommen werden. Das Mähgut wird hier, wie bei der traditionellen Heuernte der Landwirte, möglichst einen Tag liegen gelassen, damit Tiere abwandern und Samen ausfallen können.

Eine Wiesenfläche im Extensivbereich kann durch Einsatz schonender Geräte, durch Mähgutabfuhr und optimierten Mähzeitpunkt zu einer Auswahlfläche mit blütenreichem Magergrünland entwickelt werden.
© Heiko Stahl