Corona: Änderungen im Öffentlichen Personennahverkehr
München, 22. April 2020 (stmb). Genau wie Bayerns Geschäfte und Schulen Schritt für Schritt wieder öffnen, sollen künftig auch wieder mehr Züge und Busse durch Bayern fahren. Der Schienenpersonenverkehr (SPNV) und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sollen bis Mitte Mai schrittweise auf die normalen Fahrpläne umgestellt werden. Zur Hauptverkehrszeit sollen zusätzliche Busse vor überfüllten Zügen und S-Bahnen schützen.
Seit Ende März fahren die Züge in Bayern einen reduzierten Fahrplan. Da mit der schrittweisen Öffnung der Geschäfte und Schulen auch die Zahl der Fahrgäste in den kommenden Wochen wieder ansteigen wird, wird das System nun wieder hochgefahren. Ziel ist, in den Zügen und Bussen wieder mehr Fahrgäste mit ausreichendem Abstand zu befördern. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer steht dazu in ständigem Austausch mit den verschiedenen Aufgabenträgern, Verkehrsanbietern und Verbänden: „Genau wie beim Öffnen anderer Bereiche gilt auch beim Zug- und Busverkehr: Das Wiederhochfahren muss nach und nach erfolgen. Wir dürfen das System nicht überfordern, sondern müssen schrittweise wieder zu einem regulären Fahrplan kommen. Gerade die Entzerrung von Berufs- und Schülerverkehr ist dabei jetzt wichtig.“
Fahrpläne
Je nach Größe des Verkehrsnetzes und der verfügbaren Fahrzeuge kommt es in den kommenden Wochen zu regionalen Unterschieden. So plant die S-Bahn Nürnberg, ab dem 11. Mai wieder nach Regelfahrplan unterwegs zu sein. Die S-Bahn München peilt den 18. Mai an. Spätestens bis dahin soll der ganze bayernweite Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder im Regelbetrieb laufen.
„Um gerade in der kritischen Phase des schrittweisen Hochfahrens trotzdem möglichst große Abstände der Fahrgäste zu einander zu ermöglichen, werden die Verkehrsunternehmen gezielt Verstärkerbusse einsetzen“, so Schreyer. So sollen in den Außenästen des Münchner S-Bahn-Netzes fünfzig Regionalbusse zur Verstärkung der Schülerbeförderung unterwegs sein. Im ländlichen Bereich sollen für den Schülerverkehr zusätzlich 1.100 Reisebusse samt Fahrer eingesetzt werden, die aufgrund des derzeit nicht stattfindenden Reisebusverkehrs zur Verfügung stehen.
Mund-Nasen-Bedeckung und Hygienemaßnahmen
Unterstützt werden diese Maßnahmen durch verstärkte Hygienevorschriften, wie Schreyer erläutert: „Ab kommenden Montag müssen alle Fahrgäste im ÖPNV, also in den Fahrzeugen, in den Bahnhöfen, Reise- und Kundencentern, auf den Bahnsteigen und auch an überdachten Haltestellen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Dabei kann es sich etwa um eine Schutzmaske, eine selbstgenähte Stoffmaske oder auch einen Schal handeln, der Mund und Nase bedeckt. Solch einen Schutz kann jede Bürgerin und jeder Bürger selbst organisieren.“
Zusätzlich sollen über dort, wo es bei modernen S- und U-Bahnen und auch bei Straßenbahnen und Bussen möglich ist, alle Ein- und Ausstiegstüren automatisch öffnen. Bei bisher nicht abgetrennten Fahrerkabinen soll wie auch bei Taxis mit Plexiglasscheiben oder Folien für Infektionsschutz gesorgt werden. Begleitet wird die Umstellung mit einer Informationsoffensive im Internet, mit Anzeigen und Durchsagen in Zügen und Bahnhöfen sowie mit Plakaten und Flyern.