Sicherheitsaudit von Straßen
Die Wirksamkeitsanalysen von Abhilfemaßnahmen an erkannten Unfallstellen zeigen deutlich auf wie wichtig die Beachtung des technischen Regelwerkes für die Verkehrssicherheit von Straßen ist. Dennoch lassen sich aufgrund vielfältiger Randbedingungen nicht immer die Grundsätze einer sicheren Straßengestaltung hundertprozentig umsetzen. In der Folge sind Planungsdefizite möglich, die das Risiko von Verkehrsunfällen erhöhen. Dem sollen sogenannte Sicherheitsaudits vorbeugen. Sie werden von Auditoren durchgeführt, die nicht nur über eine umfangreiche Planungserfahrung verfügen, sondern auch regelmäßig an bundesweit anerkannte Schulungsmaßnahmen zur aktuellen Sicherheitsforschung durchlaufen. Um eine für alle Verkehrsteilnehmer akzeptable und verkehrssichere Lösung zu finden, untersuchen die Experten dabei Straßenplanungen auf mögliche Sicherheitsdefizite. Sind diese identifiziert, entscheiden die Bauherren wie sich die potentiellen Schwachstellen beseitigen lassen. Insgesamt führt rund die Hälfte aller beim Sicherheitsaudit erkannten Defizite zu Planungsänderungen; wo aufgrund der örtlichen Rahmenbedingungen aufwändige Umplanungen wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen sind, sollen verkehrsrechtliche Beschränkungen und Hinweise für ein möglichst hohes Sicherheitsniveau sorgen.
Da im Verhältnis zum bestehenden Straßennetz jedes Jahr nur ein begrenzter Anteil erweitert, ausgebaut oder saniert wird, ist der Einfluss dieser Maßnahmen auf die landesweite Unfallstatistik eingeschränkt. Aus diesem Grund sollen sich die Sicherheitsauditoren künftig auch vermehrt dem Straßenbestand widmen, um die ambitioniert gesteckten Ziele zur Reduzierung der Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr erreichen zu können.