Lkw-Kompaktparken
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Parkplatz-Management für Lkw

Die Transportleistung im Straßengüterverkehr hat sich in den letzten 25 Jahren fast verdoppelt. Verkehrsprognosen des Bundes sagen einen weiteren Anstieg des Lkw-Verkehrs voraus. Damit einher geht das Problem, dass die vorhandenen Lkw-Stellplätze entlang der Autobahnen zunehmend knapp werden. Im gesamten Bundesgebiet kann daher auf vielen Rastanlagen vor allem in den Nachtstunden eine deutliche Überbelegung von Lkw beobachtet werden. Um diese Situation zu verbessern, wird der Ausbau von Lkw-Stellplätzen vorangetrieben. Ergänzend dazu leisten innovative Telematiklösungen für die Parkraumbewirtschaftung einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf die Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Lkw-Parkanlagen und der Verkehrssicherheit.

Der Freistaat Bayern nimmt hier eine Vorreiter-Rolle ein. Mit der Zentralstelle Verkehrsmanagement an der Landesbaudirektion Bayern testen wir moderne Verkehrstelematik-Anwendungen und führen entsprechende Pilotprojekte durch. Wichtige Projekte in diesem Zusammenhang sind das Lkw-Parkleitsystem auf der A 9 zwischen München und Nürnberg, das System Kompaktparken an der Tank- und Rastanlage "Jura West" der A 3 sowie das zuletzt realisierte System Kolonnenparken, das im Jahr 2018 an der Tank- und Rastanlage "Inntal Wes" im Zuge der A 93 in Betrieb ging.

Mit dem Lkw-Parkleitsystem auf der A 9 wird unnötiger Parksuchverkehr vermieden, indem der Lkw-Fahrer mit telematischer Unterstützung zu einem freien Parkstand der aktuell integrierten 22 öffentlichen Rastanlagen im Abschnitt München – Nürnberg geleitet wird. Die aktuelle Stellplatzsituation ist über unser Internetprotal BayernInfo zusammen mit WebCam-Bildern einsehbar. Aus dem BayernInfo-System werden die Daten auch an Assistenzsysteme in den Lkw und Apps weitergegeben. Das Parkleitsystem auf der A 9 leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit auf den dortigen Rastanlagen und erleichtert gleichzeitig die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten der Lkw-Fahrer.

Mit den Systemen Kompaktparken und Kolonnenparken wird es möglich, die bestehenden Parkflächen für Lkw effizienter auszunutzen und somit der Parkplatznot der Transportbranche entgegenzuwirken. Grundidee dabei ist, die Lkw in den Parkständen nach ihrer geplanten Abfahrtszeit zu sortieren. Dadurch können in einer Parkstandsreihe bis zu drei Standard-Lkw direkt hintereinander parken. Dies ermöglicht es, dass das Parkplatzangebot um rd. 50 % gesteigert werden kann, ohne neue Flächen zu versiegeln.

Die Zuständigkeit für den Betrieb des Autobahnnetzes ist seit 01.01.2021 auf die Autobahn GmbH des Bundes übergegangen.