Verkehrsentwicklung
Im Personenverkehr wird die Verkehrsleistung bis 2030 gegenüber 2010 um mehr als ein Viertel zunehmen, beim Güterverkehr wird sogar mit einer Steigerung der Transportleistung von über 40 Prozent gerechnet. Bayern setzt angesichts dieses sehr hohen Verkehrswachstums auf einen bedarfsgerechten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.
Bisherige Verkehrsentwicklung
Verkehr ermöglicht Mobilität und gewährleistet die Chancen, an sozialen und wirtschaftlichen Austauschprozessen teilzuhaben.
Ein gut ausgebautes, funktionstüchtiges und verkehrssicheres Straßennetz ist dabei für ein modernes Industrieland im Herzen Europas von elementarer Bedeutung. Grundlage für die Darstellung der Verkehrsentwicklung auf Straßen sind die Straßenverkehrszählungen, die deutschlandweit turnusmäßig in der Regel alle fünf Jahre stattfinden. Die letzte Straßenverkehrszählung wurde im Jahr 2021 durchgeführt.
Auf allen Straßen in Bayern hat der Verkehr zugenommen, am deutlichsten auf den Autobahnen. Dort hat sich der Verkehr der Zeit von 1985 bis 2019 auf ca. 51.440 Kfz/24h in etwa verdoppelt. Seit dem Jahr 2000 steigt die Verkehrsmenge auf den Autobahnen nicht mehr mit der gleichen Intensität an wie in den Jahrzehnten davor. Die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2005 bis 2010 haben z.B. zu einem Abflachen des Anstiegs geführt. Trotzdem ist auch zwischen 2000 und 2019 die Verkehrsmenge auf Autobahnen auf ca. 52.000 Kfz/24h stetig weiter angewachsen.
Die Ergebnisse der Straßenverkehrszählungen sowie weitere Informationen zur Verkehrsentwicklung auf unseren Straßen finden Sie in BAYSIS, dem bayerischen Straßeninformationssystem.
Im Bereich Schiene verfügt Bayern über ein Streckennetz von rund 6.500 Kilometern Länge. Etwa 1.100 Stationen werden im Schienenpersonennahverkehr bedient. Der Bayern-Takt mit seinem stündlichen Grundangebot ist mit wenigen Ausnahmen bayernweit verwirklicht worden. Sein Leistungsvolumen wurde deutlich und stetig ausgeweitet von 82 Millionen Zugkilometer im Jahr 1995 auf nunmehr über 120 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Das heißt, seit der Bahnreform hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft das Fahrplanangebot um über 46 Prozent erweitert. Kein anderes Bundesland verzeichnet ein solches Leistungsvolumen.
Das Ziel, die verkehrliche Einbindung Bayerns in den deutschen und europäischen Wirtschaftsraum weiter zu verbessern, verlangt leistungsfähige Schienenverkehrsverbindungen, die in den wichtigsten Verkehrsrelationen einen Neu- und Ausbau von Eisenbahnstrecken erforderlich machen. Notwendig sind zudem der Erhalt und die bedarfsgerechte Erweiterung der bestehenden Eisenbahninfrastruktur.
Verkehrsprognose 2030
Laut Verkehrsprognose Bayern 2030 wird in Bayern die Verkehrsleistung, die wichtigste Kenngröße zur Bestimmung der Verkehrsentwicklung, insgesamt um 26,3 Prozent steigen. Das bedeutet ein Wachstum von 208,1 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2010 auf 262,9 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2030. Der Anstieg im motorisierten Verkehr beträgt sogar 28,1 Prozent. Die Hauptgründe für die Zunahme des Personenverkehrs liegen im Wirtschaftswachstum und in der Bevölkerungsentwicklung. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) hat im Personenverkehr die größte Bedeutung. Aufgrund der insgesamt deutlichen Zunahme des Personenverkehrs wächst das Verkehrsaufkommen beim MIV bis 2030 um 14,3 Prozent, die Verkehrsleistung um 27,3 Prozent.
Bei der Güterverkehrsleistung in Bayern geht die Prognose von einer Steigerung um über 40 Prozent bis zum Jahr 2030 aus. In Deutschland soll sich bis zum Jahr 2050 die Transportleistung im Güterverkehr sogar mehr als verdoppeln. In Bayern wird derzeit rund 78 Prozent der Güterverkehrsleistung über die Straße abgewickelt, die Schiene übernimmt gut 20 Prozent und die Binnenschifffahrt 2,5 Prozent. Laut Prognose soll die Schiene beim Modal-Split leicht zulegen.
Inwieweit sich durch die Covid-19-Pandemie dauerhaft Abweichungen von diesen Prognosen ergeben, ist derzeit noch nicht absehbar.