Nachhaltig und bezahlbar wohnen in Europa
Am 28.03.2022 fand eine Veranstaltung der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU zum Thema „Wohnen und Bauen in Europa – wie grün und bezahlbar gestalten?“ statt. Die Europäische Kommission möchte bis 2050 einen emissionsfreien Gebäudebestand in der EU erreichen.
Jährlich sollen 3 % des Bestands renoviert werden – mehr als 35 Millionen Gebäude bis 2030. „Die Bezahlbarkeit des Bauens und Wohnens ist eine der sozialen Fragen unserer Zeit, denn aus der Klimakrise darf keine Sozialkrise werden“, betonte die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml. „Wir als Bauministerium denken Klima und Wohnraum immer zusammen, und als Bauminister ist es mir besonders wichtig, dass die Menschen überall in Bayern gut leben können“, unterstrich der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter in seiner Videobotschaft.
Der bayerische Europaabgeordnete Christian Doleschal spannte den Diskussionsbogen von den Kostenbelastungen zusätzlicher Sanierungsanforderungen einerseits zur Notwendigkeit einer größeren Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen andererseits. Auch die Europäische Kommission, vertreten durch Stefan Moser, Leiter des Referats für Gebäude und Produkte in der Generaldirektion Energie, hob hervor, dass vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise alle Maßnahmen des Green Deals nochmals kritisch durchdacht werden müssten. Die Reduzierung des Energieverbrauchs durch Sanieren spiele dabei eine herausragende Rolle. Hier müsse mit Augenmaß vorgegangen werden, sagte der Direktor des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW), Hans Maier. Kommunale Wohnungsunternehmen, die unter Marktbedingungen tätig sind, dürften nicht unter die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen 3 %-Sanierungsquote fallen. Diese müssten auch in Zukunft noch die Möglichkeit haben, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Die Aufzeichnung der Online-Veranstaltung können Sie hier ansehen.