Tag des offenen Denkmals ermöglicht Zugang zu Bayerns Denkmälern
München, 6. September 2019 (stmb). Von der Walhalla in Donaustauf bis zum UNESCO-Weltkulturerbe Wieskirche: im Staatlichen Hochbau bauen und erhalten wir die Gebäude des Landes, des Bundes und weiterer Bauherren, wie zum Beispiel Kirchen und Stiftungen. Das sind über 25.000 Gebäude auf rund 5.000 Liegenschaften in Bayern.
Die Pflege und Weiterentwicklung unserer bayerischen Baukultur hat dabei einen hohen Stellenwert. Als Eigentümer von bayernweit rund 2.900 Einzeldenkmälern und Ensembles pflegen und erhalten die 22 staatlichen Bauämter die bayerische Identität vor Ort. Am kommenden Sonntag, den 8. September 2019, können sich alle Interessenten im Rahmen des „Tags des offenen Denkmals“ ein Bild von der denkmalpflegerisch spannenden Aufgabe der Staatsbauverwaltung machen und an exklusiven Führungen teilnehmen. Sie haben die Möglichkeit Baustellen beziehungsweise Gebäude zu besichtigen, zu denen Sie sonst kaum Zugang haben, wie zum Beispiel zur Basilika im Oberpfälzischen Waldsassen. Hier erhalten Sie Zugang zur größten Gruft Deutschlands.
Auf folgenden Baustellen und in folgenden Gebäuden können Sie Zeuge von gelebtem Denkmalschutz der Staatsbauverwaltung werden:
Oberbayern
- Ehemalige Versuchs- und Lehrbrennerei Weihenstephan: Ehemals Teil der Lehranstalt und des königlichen Staatsgutes Weihenstephan. Repräsentativer Bau nach Plänen des „Königlichen Landbauamtes Freising“, Reformstil 1907; Umbau und Umnutzung zum Studierendenzentrum StudiTUM. (Führung: 10:30 Uhr, Dauer: 1 Std.; Treffpunkt: Weihenstephaner Steig 16, 85354 Freising; Führung: Staatliches Bauamt Freising)
- Hochschule für den Öffentlichen Dienst Bayern (Fachbereich Polizei) Fürstenfeldbruck: Ehem. Zisterzienserabtei Fürstenfeld, ursprünglich Stiftung von Herzog Ludwig dem Strengen 1256/63, fortan wittelsbachisches Haus- und Grabkloster. Neubau der gesamten Klosteranlage 1691-1703, Säkularisierung 1803, dann Militärinvalidenhaus, Kaserne, u. a. seit 1953 Bayerische Polizeifachhochschule; Sanierung des historischen Altbaus 2006-16 (Führung: 11:00, 14:00 und 16:00 Uhr, Dauer: 1. Std., -sonst nicht geöffnet-; Treffpunkt: An der Pforte/Fürstenfelder Straße 29, 82256 Fürstenfeldbruck; Führung: Staatliches Bauamt München 1)
Niederbayern
- Dominikanerkirche St Blasius in Landshut: Zählt heute zu den hervorragendsten Schöpfungen des Rokokos in Bayern. Die Innenausstattung und Raumgestaltung wurde in den Jahren 1747 bis 1749 von dem Münchner Hofkünstler Johann Baptist Zimmermann geschaffen. (Geöffnet von 10:00 bis 17:00 Uhr; Führungen: 14:00 und 15:00 Uhr, Treffpunkt: Regierungsplatz 541, 84028 Landshut; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Landshut)
- Staatliche Bibliothek Passau: Gründung 1612. Sie ist nicht nur eine der ältesten öffentlichen Büchersammlungen Deutschlands, sondern mit insgesamt knapp 320.000 Medieneinheiten auch eine der größten Staatlichen Bibliotheken in Bayern. Sie befindet sich im sog. Haus der Staatsbibliothek. (Führung: 11:00-15:00 Uhr, Treffpunkt: Michaeligasse 11, 94032 Passau; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Passau)
- Kloster Niedernburg in Passau: Klostergründung um 730, bis 1806 Kloster der Benediktinerinnen. Von 1836 bis 2013 beherbergte es die Englischen Fräulein (Geöffnet von 11:00-15:00 Uhr; Führung auf Anfrage; Treffpunkt: Klosterwinkel 1, 94032 Passau Altstadt Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Passau)
Oberpfalz
- KZ-Gedenkstätte/DEST-Gebäude Flossenbürg: Das Gebäude wurde durch die Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH (DEST) genutzt. Von hier aus steuerte man die Aufträge des Abbaus von Baumaterial im Steinbruch am Bocksbühl und beauftragte die zivilen Arbeiter sowie die Zwangsarbeiter aus dem Konzentrationslager. Zudem diente es als Lokal/Wirtshaus/Pension für die SS-Wärter. Nach Kriegsende diente das Gebäude weiterhin als Restaurant sowie als Unterkunft für Flüchtlinge. (Öffnungszeiten: 10-17 Uhr -sonst nicht geöffnet-, Treffpunkt Wurmsteinweg 7, 92696 Flossenbürg; Führung: Staatliches Bauamt Amberg-Sulzbach zusammen mit dem Leiter der KZ-Gedenkstätte)
- Basilika Waldsassen: Barocke Basilika, erbaut und ausgestattet 1689-1704, zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten im süddeutschen Raum. Reich ausgestattet von Giovanni Battista Carlone. Die ehemalige Gruft für die Zisterziensermönche der Basilika gilt als eine der größten Deutschlands und zeigt Grabwände und Hallengänge. (Öffnungszeiten: 13-16 Uhr - Die Krypta der Basilika ist in der Regel nicht zugänglich für Besucher. Sie wird exklusiv zum Tag des offenen Denkmals geöffnet -, Führungen: 13 und 14 Uhr, Treffpunkt: Basilikaplatz 6, 95652 Waldsassen, Führung: Staatliches Bauamt Amberg-Sulzbach zusammen mit der Kath. Kirchenstiftung Waldsassen)
Oberfranken
- Evangelische Dreifaltigkeitskirche Neudrossenfeld: Ev.-luth. Pfarrkirche, Neubau der gotischen Vorgängerkirche, 1753-61 errichtet. (Geöffnet von 11:30-18:00 Uhr; Führungen um 14:00 und 16:30 Uhr; Treffpunkt: Schlossplatz, 95512 Neudrossenfeld; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Bayreuth)
- Evangelische Stiftskirche Himmelkron: Ehemalige Zisterzienserinnen-Klosteranlage von 1279; gotischer Dachstuhl. Heute: Museum. (Geöffnet von 13:30 bis 16:30 Uhr; Führungen: 14:00, 15:00 und 16:00 Uhr; Treffpunkt: Klosterberg 9, 95502 Himmelkron; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Bayreuth)
- Evangelische Stadtkirche Naila: Im Laufe ihrer Geschichte ist die Kirche mehrmals abgebrannt und wiederaufgebaut worden. Das heutige Gotteshaus wurde nach dem letzten großen Stadtbrand 1869 -71 im neugotischen Stil erbaut. Im Jahr 2010 wurde die Kirche aufwendig saniert. (Geöffnet von 8:00 bis 17:00 Uhr; Treffpunkt: Marktplatz 13, 95119 Naila; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Bayreuth)
- Evangelische Lutherkirche in Bad Steben: Errichtet von 1908-10. War zusammen mit der Ulmer Pauluskirche eine der beiden ersten Kirchen in Deutschland, bei denen in großem Maße Eisenbeton als Sichtbeton verwendet wurde. Wird seit 1985 Lutherkirche genannt. (Führung: 11:00 Uhr, Dauer 1,5 Std.; Treffpunkt: Poststraße 3, 95138 Bad Steben; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Bayreuth)
- Katholische Schlosskirche „Unsere Liebe Frau“ Bayreuth: 1753 erbaut als ev. Schlosskirche, seit 1813 kath. Innenstuck, Fürstengruft, Taufbecken aus napoleonischer Zeit. (Geöffnet von 8:00 bis 19:00 Uhr; Führungen: 15:00 und 16:00 Uhr; Treffpunkt: Schlossberglein 3, 95444 Bayreuth; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Bayreuth)
- Parkanlage Eremitage, Bayreuth, Wasserturm: Ausgedehnte Gartenanlagen des 17./18. Jhs. mit philosophischem Hintergrund, barocke Wassertechnik. (Führungen: 14:30, 15:00 und 15:30 Uhr, Dauer ca. 20 Min.; Hinweis: Einer der für gewöhnlich verschlossenen Wassertürme ist geöffnet; Telefonische Anmeldung an der Museumskasse des Alten Schlosses Eremitage erforderlich. Führungstreffpunkt: Älterer Wasserturm bei der Gaststätte Eremitage, Teilnehmerzahl begrenzt; Treffpunkt: Eremitage 4, Altes Schloss Eremitage, 95448 Bayreuth; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Bayreuth)
- Ehemaliges Schloss St. Georgen, Bayreuth: Schlossanlage von 1725-27; seit 1897 zum Gefängnis umgebaut. (Führung: 14:00 Uhr; Hinweis: Teilnehmerzahl begrenzt; Anmeldung per E-Mail an hans.poehlmann@jva-bt.bayern.de; Treffpunkt: Bernecker Straße 7/9, 95448 Bayreuth St. Georgen; Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Bayreuth)
Mittelfranken
- Burg Veldenstein: Bergfried, hoher, rechteckiger Steinquaterbau mit Walmdach aus dem 13. Jh., ab dem 15. Jh. wurde die Anlage weiter ausgebaut. Zurzeit wird in der Burg an verschiedenen Stellen gebaut; heutige Nutzung: Verwalterhaus; derzeit grundlegende Sanierungsmaßnahmen (Hohe Nachfrage bei Führungen, evtl. schon ausgebucht; Treffpunkt: Burgstraße 12, 91284 Neuhaus, am Parkplatz vor dem Burgtor; Führung: Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg)
- Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg in Nürnberg: Ehemaliges Kommandantur-Gebäude des Generals des III. Armeekorps. Ensemble mit Gartenanlage, Nebengebäude und Wache, Baujahr 1908. Ab 1926 Nutzung als Bauamt, ab 1949 Nutzung durch OLG Nürnberg, seit 1974 erneut Nutzung durch Staatliches Bauamt; umgebautes Rückgebäude und sanierte Außenanlagen (Geöffnet von 11:00 bis 16:00 Uhr, -sonst auf Anfrage-, Treffpunk: Bucher Straße 30, Gärten hinter der Veste, Eingangsbereich, 90408 Nürnberg; Führung: Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg)
- Verwaltungsgericht Ansbach: Ehem. Gesandtenhaus mit auffälligem Rokoko-Stuckornament von 1718. Der Präsidentenbau, das Bankgebäude und der Ostflügelbau sind Einzeldenkmale; heutige Nutzung: Verwaltungsgericht (Führung: 11:00, Treffpunkt: Promenade 24-26, 91522 Ansbach, Führung: Staatliches Bauamt Ansbach)
Unterfranken
- Justizgebäude Aschaffenburg: Entstanden in den späten 1950er-Jahren. Als herausragendes Zeugnis der Architektur der Nachkriegsmoderne steht es für den geistigen und politischen Neuanfang nach dem II. Weltkrieg. (Führungen: 11 und 13 Uhr, Treffpunkt Erthalstraße 3, 63739 Aschaffenburg, Führung: Staatliches Bauamt Aschaffenburg)
- Marienkirche der Festung Marienburg Würzburg: Der Rundbau der Marienkirche ist als einer der ältesten Kirchbauten Süddeutschlands um das Jahr 1.000 n.Chr. zu datieren. Von 2017 bis Mitte 2019 wurde das Gotteshaus umfassend restauriert. (Führungen: 10:30, 11:30, 13:30, 14:30, 15:30 und 16:30 Uhr Treffpunkt: Festung Marienberg, 97082 Würzburg, Sanierungen und Bauunterhalt: Staatliches Bauamt Würzburg)
Schwaben
- Ehemaliges Kapuzinerkloster in Dillingen: In den Jahren 1695-99 erbaut. Das Ensemble umfasste zur Erbauungszeit die Kapuzinerkirche und den Klostertrakt. Im Gestaltungskonzept der Sanierung 2010-13 bilden Alt und Neu einen klaren Kontrast. Die Historie des Ortes soll für die Nutzer erlebbar gemacht werden, u. a. durch die Figur eines Kapuzinermönchs, die an unterschiedlichen Stellen auftaucht. Ein besonderer Erlebnisort ist der Seminarraum durch seine Situierung im ehemaligen Chorraum der Kirche heutige Nutzung: Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (Führungen: 14:00 und 16:00 Uhr; Treffpunkt: Kapuzinerplatz 1, 89407 Dillingen; Führung: Staatliches Bauamt Krumbach)
Das bundesweite Schwerpunktthema lautet in diesem Jahr „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“.