Regionalhalt München-Poccistraße geht in Planungsphase
München, 04.05.2018Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner unterzeichnet Planungsvertrag für Regionalzughalt München Poccistraße: Verknüpfung zwischen Regionalzügen und U-Bahn - Planung bei der DB Netz AG beginnt
+++„Dezentrale Haltepunkte entlasten die Umsteigepunkte im Innenstadtbereich und verkürzen für viele Pendler und Touristen die Fahrzeit deutlich“, betont Ilse Aigner. Die Bayerische Verkehrsministerin hat heute den Finanzierungsvertrag für die Planung des Regionalzughalts München-Poccistraße unterzeichnet und diesen an Klaus-Dieter Josel, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, übergeben. Damit erhält die Deutsche Bahn den Auftrag, den neuen Haltepunkt bis zur Baureife zu planen. Der Freistaat Bayern übernimmt die hierfür veranschlagten Kosten in Höhe von drei Millionen Euro freiwillig, um das Projekt aus dem Programm Bahnausbau Region München beschleunigt voranzutreiben. +++
Eigentlich ist gemäß Grundgesetz der Bund für die Finanzierung der DB-Schieneninfrastruktur zuständig. Nach Kostenschätzungen einer Machbarkeitsstudie, die 2013 im Auftrag des Freistaats Bayern und des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds erstellt wurde, werden für das Vorhaben Gesamtkosten von 40 Millionen Euro veranschlagt. Die DB strebt an, bis zum Jahr 2022 das Baurecht zu erlangen und den Halt schließlich bis spätestens zum Jahr 2026 in Betrieb zu nehmen.
„Mit dem neuen Haltepunkt schaffen wir im südlichen Münchner Stadtgebiet einen Verknüpfungspunkt zwischen dem Regionalverkehr und den stark frequentierten U-Bahn-Linien 3 und 6. Damit entzerren wir gerade in Stoßzeiten den Ansturm an Halte- und Umsteigepunkten im Innenstadtbereich“, erläutert Aigner. Der Planungsstart für die neue Station an der Poccistraße belege, dass im Raum München auch jenseits der zweiten Stammstrecke konkrete Verbesserungen angepackt würden.
Der Regionalzughalt München-Poccistraße entsteht an der oberirdischen Bahnstrecke zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Münchner Ostbahnhof an der Grenze zwischen den Stadtbezirken Ludwigsvorstadt – Isarvorstadt und Sendling. Der Zugang erfolgt von der Lindwurmstraße aus. Der neue Haltepunkt soll von den Regionalzuglinien München – Rosenheim – Salzburg, München – Rosenheim - Kufstein und München – Mühldorf bedient werden. Der Stationsbau soll zusammen mit der Sanierung der nahen Eisenbahnüberführung an der Tumblinger Straße erfolgen. Zuvor wird die DB noch die in die Jahre gekommene Eisenbahnbrücke über die Lindwurmstraße erneuern.
„An der neuen, barrierefreien Station erwarten wir täglich mehr als 7.500 Ein- und Aussteiger. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein des Bahnausbaus in der Region München. Ich freue mich, dass wir nun mit der Planung starten können“, erklärt Klaus-Dieter Josel.
Für die Fahrgäste ergeben sich viele Vorteile: Um von der U3 oder U6 in die Regionalzüge zu kommen, müssen sie nur noch einmal umsteigen. Bislang müssen sie am Marienplatz von der U-Bahn auf die S-Bahn und am Ostbahnhof von der S-Bahn auf die Regionalzüge umsteigen.
Ausflügler aus dem Münchner Süden/Südosten (Einzugsgebiet U3/U6) haben wesentlich kürzere Reisezeiten ins östliche Münchner Umland. Auch Pendler aus dem östlichen Umland kommen deutlich schneller zu den LMU-Kliniken Großhadern und München-Innenstadt oder zum Campus Martinsried – zumal die U6 vom Klinikum Großhadern nach Martinsried verlängert wird.
Als weiteren Vorteil sieht Ministerin Aigner, dass dann auch ein dritter Regionalzughalt in fußläufiger Entfernung zum Münchner Oktoberfestgelände genutzt werden kann und so die Besuchermassen zur Wiesn-Zeit weiter entzerrt werden können. Zudem besteht mit dem neuen Regionalzughalt eine Umfahrungsmöglichkeit mit U-Bahn und Regionalzug, falls eine der Stammstrecken künftig vorübergehend gesperrt werden müsste.
Der bedarfsgerechte Bau neuer Bahnstationen ist ein Markenzeichen der bayerischen Bahnpolitik. Seit der Bahnreform 1996 wurden in Bayern auf Initiative der Staatsregierung über 60 neue Bahnstationen gebaut. Der Bahnhof München-Poccistraße wird mit Realisierung dabei die mit Abstand teuerste sein.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.bahnausbau-muenchen.de