Impulse durch Modellvorhaben
Rahmenbedingungen und neue Aufgaben erfordern die Weiterentwicklung der Schwerpunkte und Verfahren der städtebaulichen Erneuerung und der Städtebauförderung. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr unterstützt dies, indem sie Landeswettbewerbe und Bauherrenpreise auslobt, die sich mit neuen Themen der Stadterneuerung beschäftigen und diese in den Fokus der Kommunen und der interessierten Öffentlichkeit rücken. Seit 2005 werden im Rahmen von Modellvorhaben auch neue Instrumente und Strategien der städtebaulichen Erneuerung erprobt. Dabei werden gemeinsam mit ausgewählten Städten und Gemeinden innovative Ideen, Konzepte und Projekte zur Lösung aktueller städtebaulicher Herausforderungen erarbeitet.
Alle drei bayerischen Modellvorhaben der Stadterneuerung zielen darauf ab, in den Stadtquartieren und Ortszentren verstärkt Kooperationen mit privaten Partnern aufzubauen und das Engagement von Bürgern, Wirtschaft, Eigentümern und lokalen Initiativen mit den kommunalen Investitionen und Aktivitäten zu bündeln.
Mobilitätskonzepte in neuen Wohnquartieren - Mobilität sichern, Flächen und Emissionen sparen, Wohnqualität schaffen
Viele bayerische Kommunen entwickeln bereits gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft und Verkehrsunternehmen Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren. Eine zentrale Stellschraube für die Umsetzung von Mobilitätskonzepten in Wohnquartieren ist das Management der Stellplätze im privaten und öffentlichen Raum.
Voraussetzung für die Verknüpfung von neuen Wohnungsbauvorhaben mit Mobilitätskonzepten sind entsprechende Handlungsspielräume in den kommunalen Stellplatzsatzungen. Mit Hilfe von Mobilitätskonzepten können zusätzlich attraktive Mobilitätsangebote geschaffen werden. Man möchte die Baukosten senken, den Flächenverbrauch eindämmen und attraktive Freiflächen in den Wohngebieten entstehen lassen.
In der praktischen Umsetzung stellen sich jedoch viele Fragen. Wie viele Stellplätze sind nötig? Wie viele sind zu viel? Wie können neue Mobilitätsangebote langfristig finanziert und betrieben werden? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten? Ziel war es aus Erfahrungen von bisher umgesetzten oder geplanten Mobilitätskonzepten zu lernen und Anregungen für die Umsetzung in der Praxis zu geben.
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat im Rahmen des Gutachtens ein Berechnungstool entwickelt, das auf Basis einer Kosten-Nutzen-Rechnung insbesondere Kommunen und Investoren Auskunft darüber gibt unter welchen Rahmenbedingungen sich ein Mobilitätskonzept rechnet. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, aus den Kommunen und aus Wohnungsbau- und Verkehrsunternehmen haben ihr Wissen aus der Praxis in die Machbarkeitsstudie mit eingebracht.
Die Broschüre und den ausführlichen Endbericht „Mobilitätskonzepte in neuen Wohnquartieren Mobilität sichern, Flächen und Emissionen sparen, Wohnqualität schaffen“ und weitere Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie auf der Themenseite Mobilitätskonzepte.
Soziale Stadt in Bayern - Modellvorhaben "Kooperationen"
Seit 2007 führte das Bauministerium des Freistaats Bayern das Modellvorhaben "Kooperationen – Pilotprojekte für die Stadtgesellschaft" durch. In drei Projektphasen wurden insgesamt 117 Projekte mit 11 Millionen Euro Finanzhilfen gefördert. Die Schwerpunkte der Modellprojekte liegen in den Bereichen Integration, Schule / Qualifizierung, Jugend, lokale Ökonomie und Gesundheit. Mit dem Modellvorhaben wurden gezielt neue Partnerschaften und eine noch stärkere Vernetzung der Akteure in den Programmgebieten erprobt. Ein weiteres Ziel war es, zur Verstetigung der von der "Sozialen Stadt" angestoßenen Aufwärtsentwicklung in den Quartieren beizutragen.
Modellvorhaben "Ort schafft Mitte" - neue Handlungsfelder und Instrumente
Die Städtebauförderung hat sich schon immer mit hohem fachlichem und finanziellem Engagement der Erhaltung und Weiterentwicklung der Stadtzentren und Ortskerne gewidmet. Allerdings hat in den letzten Jahren der demografische und wirtschaftsstrukturelle Wandel vor allem in peripher zu Wachstumsräumen liegenden Städten und Gemeinden zu Gebäudeleerständen, Brachflächen und Infrastrukturdefiziten geführt. Das Bauministerium des Freistaats Bayern startete daher im Jahr 2010 das Modellvorhaben "Ort schafft Mitte", in dessen Rahmen in ausgewählten Kommunen neue Instrumente der Ortsmittenstärkung entwickelt und erprobt wurden.
Mit dem Abschluss des Modellvorhabens "Ort schafft Mitte" stehen seit dem Jahr 2014 im Rahmen der Städtebauförderung neue Werkzeuge und Förderinstrumente für die bayerischen Städte und Gemeinden zu Verfügung.
Der Abschlussbericht des Modellvorhabens "Ort schafft Mitte" und weitere Informationen zum Modellvorhaben finden Sie auf unserer Themenseite Ort schafft Mitte.
Modellvorhaben "Leben findet Innenstadt"
Der Freistaat Bayern startete 2005 das Modellvorhaben "Leben findet Innenstadt". Damit wurde in ausgewählten Projektgebieten der teilnehmenden Kommunen untersucht, wie durch die Instrumente der Städtebauförderung ein verstärktes privates Engagement und eine erhöhte Investitionstätigkeit unterstützt werden kann.
Weitere Informationen zum Modellvorhaben finden Sie unter Förderprogramme - Lebendige Zentren