Festakt 70 Jahre Israel
München, 14.05.2018Stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner bei Festakt 70 Jahre Israel: "Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz"
+++ Vor genau 70 Jahren, am 14. Mai 1948, rief David Ben-Gurion den Staat Israel und damit einen gemeinsamen Staat für alle Jüdinnen und Juden aus. Diesen wichtigen Tag hat Bayerns Stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner heute mit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern gefeiert. Beim Festakt in der Münchner Ohel-Jakob-Synagoge sprach Aigner der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch und der Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Sandra Simovich ihre Glückwünsche aus. Sie erinnerte dabei an die moralische Pflicht und historische Verantwortung, die jeder trägt, diesen Staat zu schützen: „Es ist gut, dass es diesen Ort für alle Jüdinnen und Juden in der Welt gibt. Wir wollen aber auch, dass jeder jüdische Mitmensch sich hier bei uns, in der Mitte der deutschen Gesellschaft, vollkommen sicher und zu Hause fühlen kann. Ich sage deshalb ganz klar: Ich dulde keinen Antisemitismus bei uns.“ +++
In ihrer Rede betonte die Stellvertretende Ministerpräsidentin ihre Verbundenheit mit der jüdischen Gemeinschaft. Angriffe auf äußere Zeichen der jüdischen Religion wie die Kippa oder die Verleihung eines Musikpreises an einen Rapper, in dessen Texten Antisemitismus Standardrepertoire ist, machten sie tief betroffen. „Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft nirgendwo Platz. Jeder ist aufgefordert, genau hinzuschauen und den Mund aufzumachen“, so Aigner.
Präsidentin Knobloch verband ihre Begrüßung mit dem Bekenntnis zu ihrer Heimat Bayern. Zugleich sei die israelische Unabhängigkeit auch für die Bundesrepublik und die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ein Grund zu großer Freude. Nach der Stellvertretenden Ministerpräsidentin sprachen auch der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, Dieter Reiter, und die Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Sandra Simovich. Anschließend tauschten sich Dr. Ludwig Spaenle, neuer Antisemitismus-Beauftragter der Staatsregierung, Stephanie Czerny, Gründerin des Digital Life Design, und Yehoshua Chmiel, Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde, in einer Gesprächsrunde über ihre Blickwinkel auf Israel aus. Die Festrede hielt Prof. Dr. Fania Oz-Salzberger von der University of Haifa zum Thema „Humanist Zionism and Israeli Democracy: a five-generation perspective“.