Aigner zur Bekanntgabe der Grobtrassen des Brenner-Nordzulaufs
München, 18.06.2018Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner zur Bekanntgabe der Grobtrassen des Brenner-Nordzulaufs: "Schutz der Betroffenen muss sehr hohe Priorität haben"
+++ Die Deutsche Bahn hat heute in Rosenheim Entwürfe für die Grobtrassen des Brenner-Nordzulaufs vorgestellt. „Wir wissen jetzt zumindest, worüber wir diskutieren können“, kommentierte dies Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner, die sich selbst vor Ort informiert hat. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass es sich hier um eine frühe Phase im Planungsprozess handle und keineswegs um eine Vorfestlegung auf eine konkrete Trasse. „Wenn der Ausbau kommt, muss der Schutz der Anwohner sehr hohe Priorität haben. Die betroffenen Regionen in Bayern müssen denselben Lärmschutzstandard erhalten wie die Menschen im Nachbarland Tirol“, äußerte sie ihre Erwartungshaltung gegenüber dem Bund und der Deutschen Bahn. +++
Die Ministerin wies darauf hin, dass sich Bayern seit jeher für einen Ausbau des Brenner-Nordzulaufs ausgesprochen habe. Eine Verlagerung von Güterverkehren auf die Schiene sei unumgänglich, weil die Kapazität auf der Straße erschöpft ist. Dies sei einmal mehr letzte Woche bei der Diskussion über die Dosierung des Lkw-Verkehrs durch die Tiroler Landesregierung deutlich geworden.
Die Umsetzung liege in der Zuständigkeit von Bund und DB. „Hier geht es nicht nur um die Frage des ‚ob‘, sondern auch um das ‚wie‘. Der Freistaat sieht nicht nur den Nutzen der Maßnahme, sondern auch die Notwendigkeit, dass sie im Einklang mit den betroffenen Regionen, den Menschen und der Natur realisiert wird“, betonte Aigner.
Anhand von mit der Region festgelegten Bewertungskriterien soll jetzt der Verlauf der endgültigen Trasse gemeinsam erarbeitet werden. „Ich lege größten Wert darauf, dass wir die Menschen der betroffenen Regionen in den Diskussions- und Entscheidungsprozess einbinden“, so Aigner.
Der Ausbau des Brenner-Nordzulaufs (Ausbaustrecke München – Rosenheim – Kiefersfelden – Grenze D/A, ABS 36) zum Brennerbasistunnel ist im neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 sowie im Bedarfsplan Schiene des Bundesschienenwegeausbaugesetzes in der Kategorie „Vordringlicher Bedarf“ enthalten und weist damit die höchste Dringlichkeit auf. Die ABS 36 ist Teil des Korridors Skandinavien – Mittelmeer und gehört damit zu den vorrangigen Projekten im Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) der EU.