Elektrifizierung in Schwaben
München, 21.08.2020Verkehrsministerin Schreyer: "Weiterer Schritt für attraktiven Bahnverkehr im Allgäu!" - Elektrifizierung zwischen Pfronten-Steinach und Staatsgrenze rückt in Reichweite
- Freistaat und Bund investieren gemeinsam vier Millionen Euro
- Ab Ende 2021 durchgehender stündlicher elektrischer Betrieb Pfronten-Steinach – Garmisch-Partenkirchen – München
- Bis Mitte 2022 barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Pfronten-Steinach
Schon ab dem nächsten Jahr werden auf der Strecke Pfronten-Steinach bis zur österreichischen Staatsgrenze Elektrozüge unterwegs sein. Die Deutsche Bahn hat die Planunterlagen für die Elektrifizierung der Bahnlinie dem Eisenbahn-Bundesamt zur Prüfung und Genehmigung übergeben. „Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu mehr elektrischem Bahnverkehr im Allgäu“, freut sich Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. Die Hauptbauleistungen sollen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 erfolgen, damit ab Dezember 2021 der elektrische Betrieb aufgenommen werden kann. „Gemeinsam mit unseren Tiroler Partnern werden wir dies dann zum Anlass nehmen, auch auf der Strecke von Pfronten-Steinach nach Reutte den Stundentakt einzuführen“, so die Ministerin.
Dank der Verlängerung der Oberleitung auf dem 1,4 Kilometer langen Streckenabschnitt auf der bayerischen Seite der Landesgrenze wird ab Dezember 2021 erstmals eine umsteigefreie Bahnverbindung von München über Garmisch-Partenkirchen nach Pfronten-Steinach entstehen. Auf österreichischer Seite ist der Streckenabschnitt von Reutte in Tirol bis zur Staatsgrenze bei Vils bereits elektrifiziert.
Mit Blick auf die Fahrgäste, die künftig in Pfronten-Steinach von den elektrischen Zügen aus Garmisch-Partenkirchen auf die dieselgetriebenen Züge in Richtung Kempten umsteigen werden, wird die DB den Bahnhof Pfronten-Steinach im Anschluss bis Ende 2022 außerdem barrierefrei ausbauen. Ministerin Schreyer: „Damit schaffen wir ein attraktives Angebot für alle Menschen, die zwischen Außerfern und Allgäu mit dem Zug unterwegs sind. Das ist mir besonders wichtig. Wir als Freistaat beteiligen uns deswegen auch an den Kosten, damit wir schneller vorankommen.“ Für die Finanzierung von Aus- und Neubaumaßnahmen an DB-Strecken ist nach Maßgabe des Grundgesetzes der Bund zuständig. Allerdings haben in den vergangenen Jahren nicht genug Bundesmittel zur Verfügung gestanden. Der Freistaat Bayern hat deshalb freiwillig insgesamt knapp 340.000 Euro Landesmittel bereitgestellt. Die DB schätzt die Baukosten für die Oberleitung derzeit auf rund 1,5 Millionen Euro, für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs veranschlagt sie 2,2 Millionen Euro.
Die Elektrifizierung der Bahnlinie von der Staatsgrenze nach Pfronten-Steinach ist eines von vier Elektrifizierungsprojekten, die aktuell im südlichen Schwaben vorangetrieben werden. Heuer im Dezember wird mit der Strecke München – Geltendorf – Memmingen – Lindau das größte dieser drei Elektrifizierungsprojekte abgeschlossen. Im Dezember 2021 soll auch der elektrische Betrieb zwischen Ulm, Friedrichshafen und Lindau aufgenommen werden. Zudem wird der Freistaat voraussichtlich noch heuer die Vorentwurfsplanungen für die Elektrifizierung der Bahnlinie von Kempten über Memmingen nach Neu-Ulm einschließlich der Zweigstrecke Senden-Weißenhorn in Auftrag geben.