Freistaat fördert Grundlagenstudie für neuen Verkehrsverbund in Niederbayern
München, 22.01.2021Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn nehmen an Gründungsstudie zu Verkehrsverbund in der Region Donau-Wald teil
- Grundlagenstudie wird auf Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn ausgeweitet
- Freistaat fördert Studie mit bis zu 3,9 Millionen Euro
- Ergebnisse für 2023 erwartet
Ein Ticket, ein Fahrplan: In Verkehrsverbünden profitieren die Fahrgäste von einheitlichen Informationen und einheitlichen Tarifen bei Bus und Bahn. Der Freistaat Bayern unterstützt deshalb die Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau und Regen sowie die kreisfreie Stadt Passau auf dem Weg zur Gründung eines Verkehrsverbundes in der Region Donau-Wald. An der Grundlagenstudie beteiligen sich nun auch die Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. „Wir wollen, dass möglichst alle Landkreise in Bayern Teil von leistungsstarken Verkehrsverbünden sind“, erklärt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. „Das erleichtert die Nutzung des ÖPNV und hat für die Fahrgäste viele Vorteile. Wir übernehmen deshalb fast 90 Prozent der Kosten für die Studie und unterstützen die Kommunen mit bis zu 3,9 Millionen Euro. Das ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem leistungsfähigen Verkehrsverbund in Niederbayern.“
Die Studie soll noch dieses Jahr in Auftrag gegeben werden. Mit Ergebnissen ist im Jahr 2023 zu rechnen. Sollten sich nach Abschluss der Studie alle untersuchten Kommunen zu einer Verbundgründung entschließen, entstünde der erste leistungsfähige Verkehrs- und Tarifverbund Niederbayerns, der Bus und Bahn vollständig integriert. Der Freistaat stellt den Kommunen für diesen Fall weitere Förderungen für integrationsbedingte Einmal- und Dauerkosten in Aussicht. Die Gründung des Verbunds wäre dann zeitnah möglich, da die Studie bereits alle Voraussetzungen hierfür erarbeiten wird.
„Es freut mich, dass sich mit Dingolfing-Landau und Rottal-Inn zwei weitere Landkreise der Studie und damit auch einem möglichen künftigen Verbund angeschlossen haben. Die Möglichkeit sich künftig in ganz Ostbayern innerhalb eines Verkehrsverbundes zu bewegen, würde die Attraktivität des ÖPNV nicht nur für Touristen und Tagesausflügler, sondern auch für Einheimische und Pendler deutlich erhöhen“, erklärt Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber. Gruber, der auch Sprecher der niederbayerischen Landräte ist, fährt fort: „Alle niederbayerischen Aufgabenträger haben in den vergangenen Jahren den Grundstein für ein attraktives ÖPNV-System gelegt. Dank der Unterstützung des Freistaats haben wir nun die Möglichkeit, unsere regional begrenzten Angebote in ein übergreifendes Gesamtkonzept für eine nachhaltige Mobilität einzubetten. Um die Lebensqualität flächendeckend aufrecht zu erhalten und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist ein flexibler und verlässlicher ÖPNV von signifikanter Bedeutung.“
Großer Vorteil von Verkehrsverbünden ist es, dass Tickets in der Regel einheitlich in allen öffentlichen Verkehrsmitteln gültig sind. Außerdem werden Fahrpläne aufeinander abgestimmt und spiegeln sich auch in abgestimmten Fahrgastinformationen wieder, was Zugangshemmnisse zum ÖPNV abbaut. Der Freistaat Bayern unterstützt deshalb bayerische Kommunen, die derzeit noch keinem Verkehrs- und Tarifverbund aus Bus und Bahn angehören, auf ihrem Weg in einen solchen Verbund. Mit der vorbereitenden Grundlagenstudie wird die verkehrliche und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Vorhabens geprüft sowie der Weg zur Umsetzung einer Verbundmitgliedschaft aufgezeigt. Dazu gehören auch realistische Kostenprognosen und Zeitpläne.
„Mit Hilfe der Studienergebnisse können die Kommunen eine fundierte Entscheidung über ihren Beitritt treffen“, so Verkehrsministerin Schreyer. Ein Jahr nach Einführung der neuen Förderung für Verbundintegrationen ist schon ein Großteil der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte, die bislang noch nicht Teil eines leistungsfähigen Verbunds sind, auf dem Weg dorthin. „Das ist ein großer Erfolg“, so Schreyer.