Mehr Klimaschutz im Allgäuer Schienennetz
München, 05.09.2021Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: "Jeder Kilometer Elektrifizierung bringt uns näher an die Klimaneutralität"
- Abschließende Elektrifizierungsarbeiten auf Außerfernbahn gestartet
- Infrastruktur für grenzüberschreitenden, abgasfreien Bahnverkehr bis Dezember
- Freistaat, Bund und Deutsche Bahn (DB) investieren über zwei Millionen Euro
Ab Montag rollen die Bagger: Die DB beginnt mit den Bauarbeiten für die Elektrifizierung des Bahnabschnitts von der deutsch – österreichischen Staatsgrenze bis zum Bahnhof Pfronten-Steinach. In den nächsten Wochen werden die baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass bereits zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember die Züge von Garmisch-Partenkirchen über das Tiroler Außerfern bis ins Ostallgäu elektrisch fahren können. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: „Ich freue mich sehr, dass nach den umfangreichen Finanzierungs- und Planungsvorarbeiten nun endlich auch der Bau startet und der Fahrdraht bald kommt. Bis 2040 streben wir die Klimaneutralität im bayerischen Schienenpersonennahverkehr an. Dafür ist jeder Kilometer Oberleitung wichtig. Deswegen investieren wir als Freistaat hier freiwillig zusätzlich Geld.“
Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutsche Bahn AG für Bayern: „Wir investieren heuer für die Bahninfrastruktur im Freistaat 2,35 Mrd. Euro. Denn: Bayern braucht eine starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein – und darum sind wir dankbar für den finanziellen Rückenwind von Freistaat und Bund. Die abschließenden Elektrifizierungsarbeiten auf der Außerfernbahn sind ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem emissionsfreien Zugverkehr in Bayern, Deutschland und Europa. Im diesjährigen ‚Europäischen Jahr der Schiene‘ kommt diesem Projekt eine besondere Bedeutung zu.“
Auf österreichischer Seite ist der Streckenabschnitt der Außerfernbahn von Reutte in Tirol bis zur Staatsgrenze bei Vils bereits im Jahr 2019 elektrifiziert worden. Nun folgt auch noch das letzte, rund anderthalb Kilometer lange Teilstück des Elektrifizierungsprojekts zum bayerischen Grenzbahnhof Pfronten-Steinach. In einem ersten Bauabschnitt werden die Fundamente für die Masten gegossen und diese dann aufgestellt. Im Oktober sollen dann in einem zweiten Bauabschnitt die Fahrdrähte gespannt und die elektrischen Prüfungen durchgeführt werden. Die Investitionskosten für diesen letzten Teilabschnitt der Elektrifizierung betragen rund 2,1 Millionen Euro. Finanziert werden sie vom Bund, der DB und dem Freistaat, der hierfür freiwillig Landesmittel einsetzt.
Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 sollen dann die klimafreundlichen elektrischen Fahrzeuge der Werdenfelsbahn stündlich vom Münchner Hauptbahnhof über Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol nach Pfronten-Steinach durchgehend und umgekehrt fahren. In Pfronten-Steinach erfolgt dann jeweils der Umstieg zu bzw. von den Kemptener Zügen, die noch mit Dieselmotor angetrieben werden. Nur bei ganz wenigen Verbindungen ist ein Umstieg in Garmisch-Partenkirchen nötig. Im Anschluss an die Elektrifizierung erfolgt im Jahr 2022 dann noch als Abschluss des gesamten Ausbauprojekts entlang der Strecke der barrierefreie Umbau des Grenzbahnhofs Pfronten-Steinach durch die DB.