Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2021
München, 09.12.2021Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: "Aktuelle Daten belegen großes Potenzial des Radverkehrs in Bayern"
- Repräsentative Zahlen, Daten und Fakten für Bayern
- 50 Prozent wollen Fahrrad in Zukunft häufiger nutzen
- Schreyer sagt weitere Investitionen in Radinfrastruktur zu
65 Prozent der Menschen in Bayern nutzen ihr Fahrrad oder Pedelec mindestens ein paar Mal im Monat – und das Wachstumspotenzial ist weiterhin groß. Das zeigen die Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2021. In Zukunft wollen 50 Prozent der Menschen in Bayern im Alter zwischen 14 und 69 Jahren das Fahrrad häufiger nutzen. Damit liegt Bayern über dem gesamtdeutschen Durchschnitt (40 Prozent). Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer freut sich über diese Ergebnisse: „Wir wollen ein möglichst breites Angebot an attraktiven Verkehrsmitteln schaffen. Im Radverkehr steckt dabei ein riesiges Potenzial! Die Ergebnisse der Studie bestärken uns darin, unseren Weg weiterzugehen und weiterhin in die Infrastruktur für Radfahrende zu investieren. Denn mehr Radverkehr bedeutet mehr Klimaschutz und damit einen Mehrwert für die Menschen in Bayern!“
Auch die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass mehr Menschen zu Fuß gehen oder das Rad nutzen. 26 Prozent der Befragten geben im Juni 2021 an, häufiger Rad zu fahren als vor der Pandemie. Mehr als zwei Drittel der Radfahrenden fühlt sich dabei im Straßenverkehr sehr sicher oder meistens sicher (70 Prozent) – das ist deutlich mehr als in der bundesweiten Erhebung (63 Prozent). „Das Sicherheitsgefühl der Radfahrerinnen und Radfahrer steigt kontinuierlich. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken und auch viele Kommunen bei diesem Thema vorangehen“, so Ministerin Schreyer. „Gerade in den Ballungsräumen, wo viele Verkehrsmittel aufeinandertreffen, braucht es kluge und durchdachte Konzepte. Wir unterstützen deshalb die Landkreise und Gemeinden bei ihren kommunalen Radverkehrsprojekten in bewährter Weise mit Fördermitteln. Die Kommunen wissen am besten, wo vor Ort ein Radweg oder eine Fahrrad-Abstellanlage Sinn macht.“
Die Radverkehrsinfrastruktur steht auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Fahrrad-Monitors ganz oben auf der Agenda: 62 Prozent wünschen sich, dass mehr Radwege gebaut werden, 58 Prozent eine bessere Trennung der Radfahrenden von den PKW-Fahrenden, 48 Prozent mehr Schutz- und Radfahrstreifen, 48 Prozent sichere Fahrrad-Abstellanlagen und 44 Prozent mehr Fahrradstraßen. „Wir nehmen den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst“, betont Schreyer. „Mit unserem Radwegebauprogramm investieren wir schon seit vielen Jahren in neue Radwege an Bundes- und Staatsstraßen. Von 2020 bis 2024 stehen dafür wieder 200 Millionen Euro zur Verfügung. Letztes Jahr haben wir unser Ziel schon deutlich übertroffen: Statt 40 haben wir 51 Millionen Euro investiert. Außerdem haben wir seit 2018 Förderzusagen für fast 13.000 Bike&Ride-Stellplätze in Bayern erteilt. Wir werden diesen Weg weitergehen und die Infrastruktur weiter ausbauen.“
Das Fahrrad wird in Bayern primär für Einkäufe, kurze Erledigungen (61 Prozent), für die Fahrt zur Schule, Universität oder Ausbildungsstätte (53 Prozent) und für Besuche bei Freunden, Familie oder Bekannten (42 Prozent) genutzt. Dabei wird es weiterhin etwas häufiger als Freizeitbeschäftigung denn als Verkehrsmittel eingesetzt. „Auch das haben wir bereits erkannt und deshalb ein landesweites Netz für den Alltagsradverkehr auf den Weg gebracht“, erklärt Verkehrsministerin Schreyer. „Damit wollen wir alle Städte und Gemeinden im Freistaat durchgängig und möglichst direkt miteinander verbinden und so gezielt Routen und Wege für die Menschen schaffen, die das Rad jeden Tag als Verkehrsmittel nutzen. Ein erster Entwurf liegt bereits vor und wird derzeit mit den Kommunen abgestimmt.“
Der „Fahrrad-Monitor“ erhebt alle zwei Jahre das subjektive Stimmungsbild der Radfahrenden in Deutschland. Dafür befragt das SINUS-Institut im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 69 Jahren im Rahmen einer repräsentativen Online-Studie. Seit 2017 können sich daran auch Bundesländer, Regionen und Städte beteiligen. Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat eine vertiefende Studie für Bayern beauftragt. Die Studienergebnisse für Bayern finden Sie hier: https://www.stmb.bayern.de/assets/stmi/miniwebs/radverkehr/fahrrad-monitor_deutschland_2021_boostreport_bayern_06.12.2021.pdf