Einführung eines Landestarifs und bayernweiten E-Tickets

München, 21.12.2021

Verkehrsministerin Schreyer stellt Vorhaben für einen modernen, vernetzten und attraktiven ÖPNV vor

  • „Ein Klick – ein Ticket“ für Fahrten in ganz Bayern
  • Einheitlicher Landestarif soll ÖPNV-Angebot noch attraktiver machen
  • Umsetzung ab 2023

 

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat heute im Ministerrat ihr Konzept für einen attraktiveren öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Bayern vorgestellt. Unter dem Motto „Ein Klick – ein Ticket“ sollen Fahrgäste künftig einfach ein landesweit gültiges Ticket zu einem einheitlichen Tarif online oder analog kaufen können. „Für ein nachhaltiges Verkehrsangebot müssen wir die Vorteile aller Verkehrsträger klug miteinander kombinieren und Barrieren zur Nutzung abbauen. Dafür wollen wir das Tarifsystem im öffentlichen Nahverkehr vereinfachen und das Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger attraktiver machen“, so die Ministerin.

Kern des neuen Konzepts ist die Schaffung eines bayernweit einheitlichen Landestarifs, der ab 2023 schrittweise für alle tarifraumübergreifenden ÖPNV-Fahrten eingeführt werden soll. Auch Fahrgäste, die nur gelegentlich mit dem ÖPNV reisen, sollen so in der Lage sein, schnell und einfach das richtige Ticket für ihre Reise zu finden – gerade bei Fahrten über Verbundgrenzen hinaus. Mehrere Tickets für eine Fahrt kaufen zu müssen, wird damit der Vergangenheit angehören. Das neue Ticket soll künftig sowohl online als auch auf konventionellem Wege vertrieben werden, um einen größtmöglichen Personenkreis anzusprechen. Für den Online-Kauf werden die Fahrgast-Portale des Freistaats weiter ausgebaut. Sie erhalten eine Vertriebsfunktion, die neben Fahrtauskünften auch den Kauf von Tickets in einem Vorgang ermöglicht. Das Ticket soll aber auch über die Verkaufswege der anderen ÖPNV-Akteure im Freistaat erhältlich sein.

Bereits Ende November wurde für die Einführung des neuen einheitlichen Tarifs auf Initiative von Verkehrsministerin Schreyer der Landestarif-Rat gegründet. Neben dem Freistaat kommen in diesem zentralen Beschlussgremium Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Akteure im ÖPNV in Bayern zusammen. Gemeinsam werden sie die Grundlagen dafür erarbeiten, dass die Bürgerinnen und Bürger in ganz Bayern schrittweise ab 2023 auf dieses zukunftsweisende Angebot zugreifen können. Mit der Projektstelle „Landestarif Bayern“ bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft hat der Freistaat dafür die organisatorischen Strukturen geschaffen.

Mittelfristig kann sich Ministerin Schreyer weitere Vereinfachungen im ÖPNV vorstellen. In Pilotprojekten werden bereits jetzt zum Beispiel neue E-Tarif-Ansätze wie Check-In/Be-Out gefördert. „Damit wäre es möglich, beim Einsteigen mit dem Handy einzuchecken, loszufahren und am Ende der Fahrt einfach auszusteigen. Ohne vorher selbst ein Ticket auswählen und kaufen zu müssen, würde dann der Fahrpreis nach der Fahrt automatisch berechnet“, so Schreyer.

So wird das Angebot im ÖPNV leicht zugänglich und attraktiver, die umweltfreundliche Nutzung öffentlicher Verkehrsträger auf vielen Strecken eine noch bessere Alternative zur Fahrt im eigenen Auto.