Mobilitätsmanagement in Stadt und Region
München, 13.09.2022Verkehrsminister Bernreiter und Bürgermeisterin Habenschaden im Polit-Talk bei Deutscher Konferenz für Mobilitätsmanagement
- Über 220 Teilnehmende bei 11. Deutscher Konferenz für Mobilitätsmanagement in München
- Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Planung diskutieren neue Lösungsansätze für nachhaltige Mobilität
- Mobilitätswende braucht attraktive, vernetzte Mobilitätsangebote sowie neue Planungs- und Mobilitätsroutinen
Am 12. und 13. September fand in München die 11. Deutsche Konferenz für Mobilitätsmanagement (DECOMM) statt. Highlight des ersten Konferenztages: Ein Polit-Talk mit Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, der Münchner Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, der Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker und dem Vorsitzenden der DEPOMM, Theo Jansen. Die Gesprächsrunde ist sich einig: „Gegenseitiger Austausch, Vernetzung und der Mensch im Zentrum der Planung sind elementare Erfolgsfaktoren attraktiver, nachhaltiger Mobilitätsangebote. Die aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Mobilität und Klimaschutz müssen im gegenseitigen Schulterschluss angegangen werden.“
Über 220 Teilnehmende aus ganz Deutschland diskutieren auf der großen Bühne und in parallelen Foren darüber, wie Mobilität künftig nicht nur individuell, schnell und zuverlässig, sondern auch klimaschonend und für alle zugänglich gestaltet werden kann. Den ersten Tag der Deutschen Konferenz für Mobilitätsmanagement beenden Staatsminister Christian Bernreiter und Katrin Habenschaden, zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, mit einer politischen Gesprächsrunde. „Wir wollen eine bedarfsgerechte, sichere und nachhaltige Mobilität für alle, egal ob auf dem Land oder in der Stadt. Dafür braucht es einen integrierten Ansatz, der alle Verkehrsmittel und Mobilitätsformen für ein attraktives, vernetztes und bezahlbares Mobilitätsangebot im Blick hat“, so Bernreiter.
„Wir müssen Mobilität so organisieren, dass die Menschen schnell, kostengünstig und klimafreundlich an ihr Ziel gelangen. Das kann in München vor allem ein gut ausgebauter ÖPNV in Kombination mit einem sicheren Radwegenetz leisten. Wenn die Angebote jenseits des Autos attraktiv sind, werden die Menschen sie auch nutzen. Deshalb wäre ein Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket sehr wichtig. Mir ist die Zusammenarbeit mit dem Umland ein großes Anliegen, denn gute Verkehrsplanung endet nicht an Gemeindegrenzen“, ergänzt Katrin Habenschaden. Stellvertretend für die in den letzten Jahren stark belasteten Tourismusregionen Bayerns ist Landrätin Maria-Rita Zinnecker aus dem Ostallgäu in der Gesprächsrunde vertreten: „Die Mobilitätswende gehört zu den zentralsten und wichtigsten Zukunftsaufgaben beim Standort- und Destinationsmanagement. Dazu ist ein gutes lokales und regionales Mobilitätsmanagement nötig – die Tourismusregionen sind hier Vorreiter. Aber Verkehr ist grenzübergreifend. Deshalb brauchen wir zudem eine überregionale Abstimmung, eine klare Aufgabenteilung zwischen Bund, Land, Regionen und Kommunen und vor allem: finanzielle Unterstützung für die Umsetzung vor Ort.“
Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz ist das Zusammenwirken zwischen ländlichen Regionen und den Ballungsräumen. Im Fokus steht die Diskussion, wie Mobilitätsmanagement einen Beitrag zu noch mehr nachhaltiger Mobilität leisten kann. Theo Jansen, Vorstandsvorsitzender des für die Konferenz verantwortlichen DEPOMM e.V. hat dazu eine klare Meinung: „Wir brauchen neben neuen Planungs- und Abstimmungsroutinen zwischen Politik und Verwaltung auch neue individuelle Mobilitätsroutinen. Mobilitätsmanagement bietet hier die Chance, die notwendigen Veränderungen erfolgreich zu gestalten.“
Mobilitätsmanagement ist darauf ausgerichtet, das Mobilitätsverhalten der Menschen zu beeinflussen. Damit unterscheidet es sich von der traditionellen Verkehrsplanung, die ihre Hauptaufgabe darin sieht, die notwendige Infrastruktur bereitzustellen. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für das individuelle Mobilitätsverhalten so zu gestalten, dass attraktive Angebote zu einem nachhaltigen Verhalten einladen. Verkehrsplaner/-innen, Politiker/-innen, Mobilitätsmanager/-innen und Mobilitätsdienstleister aus ganz Deutschland zeigen bei der zweitägigen Konferenz in München die Handlungsmöglichkeiten des Mobilitätsmanagements für die Mobilitätswende auf.
Veranstaltet wird die DECOMM 2022 von der Deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM) e.V., dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr sowie der Landeshauptstadt München.
Die jährliche Konferenz richtet sich an die Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Verkehrsplanung, Verkehrsunternehmen, Stadtentwicklung, Politik, Wirtschaft, Kommunal- und Landesverwaltung und Bildungseinrichtungen.
Auf dem Bild zu sehen sind:
Moderatorin Totinia Hörner, zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München Katrin Habenschaden, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, Landrätin des Landkreises Ostallgäu Maria Rita Zinnecker, Vorsitzender der DEPOMM e.V. Theo Jansen (von links nach rechts; Quelle: StMB)
Anhang