Dialog zum Brenner-Nordzulauf

München, 04.03.2022

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter appelliert: "Im Gespräch bleiben und alle Möglichkeiten prüfen"

  • Brennerbasistunnel ist zentrales Verkehrsprojekt für Mobilität in Europa
  • Bedarfsorientierter Ausbau der Zulaufstrecken erforderlich
  • Maximaler Anwohner- und Landschaftsschutz nötig
  • Bahn wird sogenannte „Bürgertrassen“ prüfen

 

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Bahn (DB), des Bundesverkehrsministeriums und aus dem Raum Grafing-Ebersberg zu einem Dialog über den Brenner-Nordzulauf an einem virtuellen Tisch zusammengeholt. Nachdem sich Teilnehmer aus dem Landkreis Ebersberg Anfang des Jahres kurzzeitig aus dem Dialogforum der Deutschen Bahn zurückgezogen hatten, ist es Bernreiter wichtig, dass es dauerhaft wieder zu einem offenen Austausch kommt: „Nur gemeinsam können wir die besten Ergebnisse für die betroffenen Regionen erzielen. Dazu gehört, im Gespräch zu bleiben und alle Möglichkeiten zu prüfen.“ Die Einladung zum virtuellen Treffen hatte noch Bernreiters Amtsvorgängerin Kerstin Schreyer ausgesprochen.

In den Dialogforen tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus den vom Projekt betroffenen Kommunen und Interessensgruppen regelmäßig mit der Deutschen Bahn aus. Seit Beginn des Dialogs vor zwei Jahren fanden für den Planungsabschnitt zwischen Grafing und Ostermünchen sechs Sitzungen statt. Im Dezember 2021 hat die DB Netz AG vier mögliche Grobtrassen für eine Neubaustrecke im Streckenabschnitt vorgestellt. Diese werden von den Kommunen im Landkreis Ebersberg wegen erheblicher Eingriffe in die Landschaft und der Betroffenheit vieler Menschen abgelehnt. Stattdessen favorisieren die Vertreter vor Ort einen Ausbau nahe an der Bestandsstrecke und einen verbesserten Lärmschutz. Außerdem lobte Bernreiter, dass zwei sogenannte „Bürgertrassen“ erarbeitet worden sind.

„Der Brennerbasistunnel ist ein zentrales Verkehrsprojekt für die Mobilität in Europa, weil wir damit noch mehr Güter auf die Schiene verlagern können“, macht Bernreiter deutlich. „Der Brenner-Nordzulauf ist ein entscheidender Baustein in dem Projekt, der allerdings mit maximalen Anwohner- und Landschaftsschutz realisiert werden muss. Außerdem gilt weiterhin, dass der Bund den Nachweis zum Bedarf einer Neubaustrecke noch erbringen muss.“

Der Minister machte deutlich, dass der Bund die Rahmenbedingungen vorgebe und es die Deutsche Bahn sei, die plane und baue. Bayern könne hier nicht selbst beschleunigen oder verbessern. Aber die Staatsregierung setzt sich dafür ein, dass die Region Gehör findet. Die Eigeninitiative aus der Region mit zwei Trassenvorschlägen begrüßte Bernreiter: „Die beiden Trassenvorschläge zeigen, dass vor Ort konstruktiv nach einer guten Lösung gesucht wird. Ich freue mich, dass die Bahn angekündigt hat, die Vorschläge ausführlich zu prüfen. Sollten die vorgeschlagenen Trassen die Planungsparameter nicht vollständig erfüllen, bitte ich Bund und Bahn um Vorschläge, wie die Rahmenbedingungen angepasst werden können.“

Aufgrund der zahlreichen positiven Rückmeldungen kündigte Bernreiter an, das Gesprächsformat zum Brenner-Nordzulauf wiederholen zu wollen.