"Wir bewegen Bayern" in Deggendorf
München, 22.10.2023Ein Zeichen für die Verkehrsbranche
- Fachkräftemangel auch im Transportbereich verstärkt spürbar
- Image der Fahrerberufe mit vielen Vorurteilen behaftet
- Verkehrsminister Bernreiter: „Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs in der Logistik“
Der Fachkräftemangel ist in zahlreichen Branchen eine große Herausforderung, immer mehr Stellen bleiben unbesetzt. Auch in einem der wichtigsten Wirtschaftszweige Bayerns: der Transport- und Logistikbranche. Deutschlandweit fehlen über 80.000 Berufskraftfahrer. Das Risiko für funktionierende Logistikketten steigt. Das gefährdet zudem das Ziel der ÖPNV-Strategie 2030 für Bayern, die Fahrgastzahlen bis zum Ende des Jahrzehnts deutlich zu erhöhen. Mit der Imageveranstaltung „Wir bewegen Bayern – Treffen Old- and Young-Timer“ hat das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in Zusammenarbeit mit zahlreichen Verbänden, Kammern und anderen wichtigen Akteuren am Samstag in Deggendorf für das Berufsfeld die Werbetrommel gerührt. „Ohne gut ausgebildete, qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht in den Fahrzeugen, im Betrieb, in den Werkstätten und in den Lagerhallen nichts. Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs in der Logistik!“, betonte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter.
Die Veranstaltung am Oberen Stadtplatz machte den Beruf Kraftfahrer konkret erlebbar. Neben der Ausstellung und Präsentation von verschiedenen Lkw- und Bustypen sowie Informationsmöglichkeiten zum Tätigkeitsfeld gab’s unter anderem auch die Gelegenheit, einmal selbst einen Bus oder Lkw zu lenken. „Mit der Veranstaltung setzen wir ein Zeichen für die Verkehrsbranche!“, sagte Bernreiter.
Eine Branche, die zwar rund 36 Milliarden Euro und damit 18 Prozent des gesamtdeutschen Umsatzes erwirtschaftet, jedoch mit erheblichen Nachwuchssorgen zu kämpfen hat. Gründe sind unter anderem mangelndes Wissen, wie modern die Fahrzeuge sein können, sowie viele Vorurteile gegenüber den Fahrerberufen, die nicht der Realität entsprechen. Der geringe Frauenanteil bedeutet auch Verlust zahlreicher potenzieller Fachkräfte. Das haben mittlerweile viele Logistikunternehmen erkannt und deshalb ihre Unternehmenskultur und ihre Arbeitsbedingungen angepasst: Das Angebot an flexiblen Arbeitszeiten oder Arbeitsformen nimmt zu, die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie schreitet voran. „Fahrerberufe sind sehr abwechslungsreich. Sie bieten eine echte Alternative für die Menschen, die technikaffin sind, etwas von der Welt sehen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchten“, sagte Bernreiter.
Die Veranstaltung ist Ergebnis der Arbeitsgruppe „Imagekampagne“ und im Rahmen des vom Bayerischen Verkehrsministerium ins Leben gerufenen Runden Tischs zur „Nachwuchssicherung im Straßengüter- und Personenverkehr“ entstanden. Das Ziel: Das Image der Verkehrsbranche in der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen und das Interesse an Fahrerberufen zu wecken. „Ich freue mich über dieses schöne Pilotprojekt und hoffe auf viele Nachahmer in Bayern“, sagte Bernreiter: „Jede Aktivität in diesem Bereich ist wichtig, um für Fachkräfte zu werben und die Branche zu stärken.“