Aigner: Bayern ist Verkehrsdrehscheibe in Europa
Das Symposium Logistik Innovativ am Chiemsee steht heuer unter dem Motto des europäischen Förderprojektes "Alpine Innovation of Combined Transport", das unter der Federführung des Staatministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr steht. Beim Staatsempfang auf Schloss Herrenchiemsee hob Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner die Bedeutung dieses Projekts für die Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs im sensiblen Alpenraum hervor.
"Wir müssen den Güterverkehr weiter von der Straße auf die Schiene verlagern", forderte die Ministerin. Sie setze dabei auf den Ausbau des unbegleiteten kombinierten Verkehrs, bei dem nur die Container oder Sattelanhänger auf Waggons transportiert werden. Auch der Nordzulauf für den Brennerbasistunnel stehe oben auf der Agenda. "Wir sind hier in guten Gesprächen mit Berlin und Brüssel, um in die nächste Planungsstufe zu kommen. Wir machen unsere Hausaufgaben", betonte Aigner.
In ihrer Rede sprach sich die Verkehrsministerin erneut gegen die Blockabfertigungen Tirols aus, die keine Verkehrsprobleme lösen, sondern lediglich verlagern. „60 Kilometer Rückstau auf der A 93 und A 8 infolge der Blockabfertigung auf österreichischer Seite – und das x-mal im Jahr: Das kann nicht die Lösung sein!“, so Aigner. Der Warenverkehr sei auf die freie Durchfahrt angewiesen.
Absage an Blockabfertigungen
Stattdessen setzt die Verkehrsministerin auf konstruktive Zusammenarbeit aller Anrainerländer, um das wachsende Verkehrsaufkommen im Alpenraum zu bewältigen. "Beim zweiten Brennergipfel am 12. Juni in Bozen müssen wir hier weiterkommen", forderte Aigner.
Aigner brach eine Lanze für die Logistikbranche, die mit einem Umsatz von 38 Milliarden Euro pro Jahr zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Bayern zählt. Allein in Bayern arbeiten täglich rund 400.000 Menschen entweder in der innerbetrieblichen Logistik oder als Logistikdienstleister. "Damit ist klar: Bayern ist führend bei der Logistikkompetenz in Deutschland", betonte die Ministerin. "Wachstum und Vollbeschäftigung setzen voraus, dass in unserer arbeitsteiligen Wirtschaft die Lieferketten reibungslos funktionieren. Kurzum: Export braucht Transport"“
Bayern bei der Logistikkompetenz führend
Bayerns Infrastruktur biete optimale Voraussetzungen für die Transportbranche – ein gut ausgebautes Straßen- und Schienennetz, zwei internationale Flughäfen, 24 bayerische Häfen entlang der Rhein-Main-Donau-Wasserstraße und rund 20 Umschlagplätze für den Kombinierten Verkehr.
Glückwünsche übermittelte Aigner an das Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien, das seinen 20. Geburtstag feierte: "80 Mitarbeiter, 15 Unternehmen unter einem Dach – das LKZ ist ein europaweit einmaliges Erfolgsmodell für Innovationen im Bereich Verkehr und Logistik."