Mehr Mobilität in Hof durch bessere Anbindung im Schienenverkehr
München, 25. November 2019 (stmb). Der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn schließen einen Planungsvertrag für das Wendegleis Hof Mitte. Damit geht der Freistaat in Vorleistung und finanziert die Planungen bis zum Baurecht mit 770.000 Euro aus Landesmitteln. Das elektrifizierte Wendegleis soll ermöglichen, dass die künftige neue Verkehrsstation Hof Mitte auch von Zügen aus Richtung Süden angefahren werden kann. Ohne dieses müssten sie wie bisher im Hauptbahnhof Hof enden.
Für Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart ist die Investition gut angelegt: „Das Projekt können wir so zusammen mit der Elektrifizierung der Strecke Hof – Marktredwitz vorantreiben. Dank der Synergieeffekte können das Wendegleis und das umfangreichere SPNV-Halteangebot voraussichtlich bis 2025 und damit drei Jahre früher realisiert werden. Und das ist auch gut so, denn: Der neue Bahnhaltepunkt Hof Mitte wird seinen vollen Nutzen für Hochfranken erst mit dem Wendegleis entfalten können. Dafür nehmen wir gerne freiwillig Geld in die Hand!“, so Reichhart.
Durch den neuen Halt Hof Mitte werden voraussichtlich rund 1.500 zusätzliche Fahrgäste im öffentlichen Verkehr unterwegs sein. Reichhart ist es deshalb ein wichtiges Anliegen, dass der Nutzen des Wendegleises möglichst bald für die Region wirksam wird: „Wenn wir wollen, dass gerade im ländlichen Raum mehr Menschen auf die Schiene umsteigen, müssen wir ein attraktives Angebot schaffen, die Mobilität vor Ort verbessern und die dortigen Zentren leichter erreichbar machen“, so Reichhart. Der Vorteil der neuen Station: Sie erschließt den Stadtkern viel besser als der etwas außerhalb gelegene Hauptbahnhof. Deshalb soll die neue Verkehrsstation auf der Hauptstrecke Richtung Vogtland künftig auch von Zügen aus Richtung Süden, wie zum Beispiel aus Münchberg und Selb, angefahren werden.
Freistaat und DB unterzeichnen Planungsvertrag für Wendegleis Hof Mitte
Die Verlängerung dieser Zugfahrten vom Hofer Hauptbahnhof bis Hof Mitte ist aber nur möglich, wenn nördlich der neuen Station ein elektrifiziertes Wendegleis mit einer Länge von 140 Metern errichtet wird. Auf dieses fährt der Zug dann nach dem Aussteigen der Fahrgäste ein, um das Durchgangsgleis der neuen Station bis zur Rückfahrt des Zuges in die entgegengesetzte Richtung für nachfolgende Züge freizugeben.
Damit Planung, Genehmigung und Bau des Wendegleises im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Strecke Hof – Marktredwitz erfolgen können, finanziert der Freistaat die Planungen mit insgesamt 770.000 Euro und hat hierfür mit der DB Netz AG einen Planungsvertrag abgeschlossen. Der Freistaat verspricht sich durch sein freiwilliges finanzielles Engagement erhebliche Synergien: Zum einen entsteht der verkehrliche Nutzen so drei Jahre früher, zum anderen würden bei einer späteren Realisierung für die öffentliche Hand deutlich höhere Kosten im Umfang von rund drei Millionen Euro entstehen. Insgesamt rechnet die DB derzeit mit Kosten von rund zehn Millionen Euro für das Wendegleis, weitere 6,2 Millionen Euro sind für die Verkehrsstation veranschlagt. Für die Finanzierung von DB-Infrastruktur ist gemäß Grundgesetz eigentlich der Bund zuständig.