Bilanz zum barrierefreien Bahnhofsausbau 2022
München, 9. Januar 2023. Durch den Aus- und Neubau von Bahnstationen sind im vergangenen Jahr insgesamt 14 weitere barrierefreie Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten im bayerischen Bahnnetz entstanden. Der Freistaat hat den Ausbau freiwillig mit 16 Millionen Euro unterstützt. Damit sind aktuell in Bayern 506 von 1.066 Bahnhöfen und Haltepunkten komplett barrierefrei ausgebaut. Rund 80 Prozent der Ein- und Aussteiger in Bayern profitieren davon.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Es freut mich, dass das Bahnnetz in Bayern wieder ein Stück barrierefreier geworden ist und wir dabei auch die Wegmarke von 500 ausgebauten Stationen passiert haben. Jeder neue barrierefreie Bahnhof ist eine gute Nachricht für Bahnreisende und macht das klimaschonende Bahnfahren noch attraktiver. Deswegen investieren wir freiwillig auch bayerisches Geld. Gemäß Grundgesetz ist aber der Bund in der Verantwortung. Er muss hier dringend schneller vorankommen!“
Nach Angaben der Bahnhofsbetreiber können im Jahr 2023 um die 30 weiteren Stationen in Bayern barrierefrei fertiggestellt werden. Die wichtigste Station dabei wird der Augsburger Hauptbahnhof sein. Die Barrierefreiheit wird sich sowohl in den Ballungsräumen verbessern, wo beispielsweise der S-Bahnhof München Isartor hinzukommt, genauso aber auch im ländlichen Raum, wo unter anderem der modernisierte Bahnhof Tegernsee fertiggestellt wird.
„Ich will für alle noch nicht barrierefreien Bahnstationen in Bayern eine Perspektive“, sagt Bernreiter. „Barrierefreiheit betrifft nicht nur Reisende mit Handicap. Sie bietet für alle mehr Reisekomfort, egal, ob man mit schwerem Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern unterwegs ist. Und Barrierefreiheit trägt zu einer modernen und nachhaltigen Mobilität bei, indem sie zur Nutzung der klimafreundlichen Schiene einlädt.“
Bernreiter verlangt von der Bundesregierung, dass sie zusätzliche Investitionen in den barrierefreien Stationsausbau ermöglicht. „Da ist angesichts der enormen Preissteigerungen und der zu erwartenden Fahrgastzuwächse aufgrund des Deutschlandtickets dringender Handlungsbedarf. Wenn die Länder verstärkt beim barrierefreien Ausbau mitfinanzieren sollen, muss der Bund das bei der Höhe der Regionalisierungsmittel berücksichtigen. Außerdem brauchen wir ein neues Sonderprogramm des Bundes für Stationen mit weniger als 1.000 Ein- und Aussteigern. Hier gibt es nach dem Auslaufen des Programms der Vorgängerregierung ein Vakuum, das gerade dem Bahnverkehr im ländlichen Raum schadet.“