"Toilette für Alle" – auch für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen
Barrierefreies Bauen hat im staatlichen Bauwesen in Bayern einen hohen Stellenwert. Wir bauen für Alle. Menschen mit und ohne Behinderung sollen gleichermaßen selbständig leben können. Deshalb gilt es, auch alle öffentlich zugänglichen Bauten, Verkehrswege und -flächen für alle Menschen barrierefrei zu gestalten.
Im Dienstgebäude des Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr am Franz-Josef-Strauß-Ring in München stellt sich die Bayerische Staatsregierung ihrer Vorbildfunktion. Die vorhandene barrierefreie Toilette im Eingangsbereich wurde zu einer "Toilette für Alle" aus- und umgebaut (siehe Bild). Dieses Projekt entstand auf Anregung der Stiftung "Leben pur" (https://www.stiftung-leben-pur.de/aktuelles.html).
Öffentliche Toiletten sind in der heutigen Zeit selbstverständlich – genau wie Wickeltische für Babys. Auch barrierefreie Toiletten findet man an vielen Orten in Deutschland. Dafür sind Standards festgelegt, die einem durchschnittlichen Bedürfnis verschiedenster Menschen mit Behinderung genügen. Doch für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sind auch solche Toiletten oft nicht perfekt und nur eingeschränkt nutzbar.
Zielgruppe des Konzepts "Toilette für Alle" sind Menschen mit einer schweren körperlichen oder geistigen Behinderung und ihre Begleitpersonen. Es handelt sich, wie die englische Bezeichnung "Changing Place" etwas präziser wiedergibt, um einen Wickel- und Umziehplatz für schwerstbehinderte – auch erwachsene – Menschen. Die zusätzliche Ausstattung der Toilette mit einer höhenverstellbaren Pflegeliege und einem Hebegerät, dem sogenannten Deckenlifter, unterstützt die Begleitpersonen bei ihrer Pflegearbeit.